Die U3 Untersuchung wird Ihnen wahrscheinlich besonders gut in Erinnerung bleiben. Denn für diese Vorsorgeuntersuchung machen Sie sich mit Ihrem Kleinen möglichweise zum ersten Mal auf den Weg zum Kinderarzt. Stimmt die Chemie, wird er die Entwicklung Ihres Kindes viele Jahre lang begleiten.
In der vierten bis fünften Lebenswoche steht die U3 Untersuchung Ihres Babys an. Viele Eltern empfinden diese Vorsorgeuntersuchung als besonders aufregend. Denn sie ist meist Anlass, sich zum ersten Mal mit dem Kind auf den Weg in die Kinderarzt-Praxis zu machen.
Gut vorbereitet zum Kinderarzt
Sinnvoll ist es, den kleinen Ausflug gut vorzubereiten. Das Baby sollte Kleidung tragen, die sich bequem an- und ausziehen lässt. In die Tasche gehören ein Set Ersatzkleidung – für den Fall, dass die Windel nicht hält, was sie verspricht -, Windelunterlage, Moltontuch, Ersatzwindel und Feuchttücher. Eine kleine Decke kann einen guten Dienst erweisen, indem sie das Kleine wärmt, wenn es bereits ausgezogen auf dem Untersuchungstisch liegt, der Kinderarzt aber noch auf sich warten lässt. Ein Spielzeug wie eine Babyrassel hilft, das Baby bei Laune zu halten. Natürlich darf das Gelbe Kinderuntersuchungsheft nicht fehlen. Liegt die Krankenversichertenkarte für das Kind noch nicht vor, reicht ein Versichertennachweis der Krankenkasse. Wer nicht stillt, benötigt ein Milchfläschchen für unterwegs. Gut, wenn das Baby ausgeschlafen und satt beim Kinderarzt ankommt! Er wird sich für die Untersuchung ausreichend Zeit nehmen, um sich ein Bild davon zu machen, ob sich das Kind normal entwickelt.
Messen und Wiegen
Ist das Kind gemessen und gewogen, trägt der Kinderarzt die Ergebnisse in die Perzentilenkurven-Diagramme im Gelben Kinderuntersuchungsheft ein. Was die Werte bedeuten, lässt sich auch für Eltern leicht nachvollziehen. Beispiel Körpergröße: Mit welcher Zahl ist die Kurve gekennzeichnet, die der Kinderarzt angekreuzt hat? Die Zahl ‚50‘ steht für einen durchschnittlichen Normwert. Eine ‚90‘ bedeutet, dass 90 Prozent aller Kinder kleiner und zehn Prozent grösser sind. Die Zahl «10» sagt entsprechend aus, dass 10 Prozent kleiner, aber 90 Prozent der Kinder grösser sind.
Was kann das Kleine schon?
Während der U3 Untersuchung prüft der Kinderarzt, was das Baby bereits kann. Ist es zum Beispiel in der Lage, den Kopf kurz zu halten und dabei vielleicht auch schon das Köpfchen nach rechts oder links zu drehen, wenn es auf dem Bauch liegt? Schaut es interessiert in nahe Gesichter? Können seine Augen einem interessanten Spielzeug oder einer Lichtquelle seitwärts folgen? Reagiert es auf Geräusche? Um sich ein Bild vom Allgemeinzustand des Kindes zu machen, stellt der Kinderarzt auch viele Fragen. Er will zum Beispiel wissen, wie lange und wie viel das Kind im Durchschnitt schläft, wie oft es volle Windeln hat und wie häufig es angelegt wird. Wie auch in der U2 kontrolliert er Reflexe.
Organ-Untersuchung
Auch bei der U3 Untersuchung checkt der Kinderarzt Darm, Herz und Lunge ab, indem er sie mit dem Stethoskop abhört. Er begutachtet die Haut, um zum Beispiel eine Neugeborenen-Gelbsucht zu erkennen. Darüber hinaus achtet darauf, ob die Augenlinsen klar oder getrübt sind. Außerdem tastet er die Bauchdecke ab und untersucht den Nabel.
Stellung der Hüften
Zwischen zwei und vier Prozent aller Neugeborenen in Deutschland leiden dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte zufolge an einer angeborenen Fehlform des Hüftgelenks, einer sogenannten Hüftgelenkdysplasie. Während der U3 Untersuchung überprüft der Kinderarzt deshalb per Ultraschall, ob die Stellung der Hüften in Ordnung ist. Denn zu diesem Zeitpunkt kann eine Hüftdysplasie noch korrigiert werden – zum Beispiel durch breites Wickeln. Unbehandelt würde sie in späteren Jahren Bewegungsabläufe behindern und zu Schmerzen und Hinken führen.
Auch darum geht es bei der U3 Untersuchung
Vitamin K-Tropfen für den Säugling:
Nachdem das Baby bereits bei der U1 Untersuchung und bei der U2 Untersuchung eine Vorsorge mit Vitamin K erhalten hat, bekommt es das lebenswichtiges Vitamin in Tropfenform vom Arzt nun zum letzten Mal. Das Vitamin sorgt für eine gute Blutgerinnung.
Viel Zeit für Fragen und Antworten:
Sicher haben sich in den ersten Wochen mit dem Kind manche Fragen ergeben. Die U3 Untersuchung bietet Gelegenheit, sie zu stellen. Viele Eltern sind jetzt erschöpft, weil das Kind unregelmäßig schläft oder weil es viel schreit. Der Kinderarzt kann wertvolle Tipps geben und Eltern an Beratungsstellen verweisen. Darüber hinaus ist er Wegweiser bei ganz praktischen Fragen zur Babypflege und Babyernährung. Wie sich die Gefahr eines plötzlichen Säuglingstods reduzieren lässt und wie sich Unfälle vermeiden lassen, sind ebenfalls Themen der U3 Kinderuntersuchung.
Impfempfehlungen:
Die erste der Impfungen, die das Robert-Koch-Institut empfiehlt, steht im Alter von sechs Wochen an. Deshalb ist es sinnvoll, sich am Ende der U3 Kinderuntersuchung gleich einen Termin für die Impfung gegen Rotaviren geben zu lassen.